THEOLOGIE DES LEBENS

Eine neue Erzählung über das Leben, wie wir es erfahren

Der neue Bericht des Club of Rome schlägt Erzählung vom „Heiligen Leben und der Lebendigen Erde“ vor

Ein Kommentar

46 Jahre nach den „Grenzen des Wachstums“ gibt es einen neuen Bericht vom CLUB OF ROME. Und der ist richtig stark! Spannend und neu ist vor allem, dass die Autoren nun eine Neue Aufklärung fordern, eine neue Erzählung im Anthropozän. Dabei setzen sie auch auf einen Wandel der Religionen und eine neue Rolle, die diese mit ihrer spirituellen und moralischen Kraft spielen sollten. Bezug nehmen die Ko-Präsidenten des CLUB OF ROME, Ernst Ulrich von Weizsäcker und Anders Wijkman, dabei auf David Kortens Bericht „Change the Story, Change the Future“, der die jahrtausende alte Erzählung der monotheistischen Religionen von Gott als „fernen Patriarchen“ scharf kritisiert. Dieser habe immer über die Menschen und „seine“ Schöpfung, die Natur geherrscht.

„Um die Lernunfähigkeit des Dogmas vom fernen Patriarchen und den zerstörerischen Wahn vom heiligen Geld zu vermeiden, schlägt Korten eine neue Erzählung und Kosmologie vor, die er die Erzählung vom Heiligen Leben und der lebendigen Erde nennt.“ Er „bezieht sich auf die Cochabamba-Erklärung von 2010 über die Rechte der Mutter Erde und die weltweit aufkommenden Bewegungen zu einer Lebenden Wirtschaft als Beispiele dafür, wie die Erde und alles Leben auf ihr durch eine neue Erzählung bewahrt werden können.“ (Club of Rome: Der große Bericht „Wir sind dran“, S. 132)

Einen positiven Ansatz sieht der CLUB OF ROME- Bericht von 2017 auch in der Enzyklika „Laudato Si“ des aktuellen Papstes Franziskus. In dieser wird die Erde als „Gemeinsames Haus“ verstanden und die Schöpfung mit der „Geschwisterlichkeit“ allen Lebens als „§Geschenk“ begriffen.

Im Anthropozän sind die Religionen ebenso wie die Philosophen aller Kulturen ebenso wie Wissenschaft, Wirtschaft und Politik herausgefordert, eine neue Haltung des Menschen zur Mit-Natur und damit eine neue Erzählung von seiner Rolle und seiner Aufgabe für Gegenwart und Zukunft zu verfassen. Nur, wenn diese sich durchsetzt, können dem Menschen wohl auch die ungeheuren Anstrengungen und zugleich die Explosion an Kreativität gelingen, die notwendig sind, sein Bestehen im angebrochenen 3. Jahrtausend n. Chr. auf diesem Planeten zu sichern.

Autor: theologiedeslebens

Ev. Pfarrer in Dortmund

Ein Kommentar zu “Der neue Bericht des Club of Rome schlägt Erzählung vom „Heiligen Leben und der Lebendigen Erde“ vor

  1. Hallo Friedrich;
    verdaute Zitate… … als „Gedanken-Gut“ z. Re-Legions-Wandel :…
    Evolution der Apoismen = Testamentarische Erkenntnis ::: LETZTER Aktualisierung vor 500 Jahren….
    Wir benötigen nicht das „Alte oder Neue Testament“ sondern ein „Nagelneues“ Testamentarium !
    ************** Letzten Sonntag im Juli an meinen lieben Freund im Geiste, Pfr. Friedrich Laker:
    Menschliche Erkenntnis ::: Wir haben (…) all unsere Erkenntnisse überhaupt noch nicht wirklich zu evolutionärer Gesellschafts-Entwicklung genutzt. Wir haben uns vielmehr darauf beschränkt, mögliche Ergebnisse jeweils auf den unmittelbaren, praktischen Nutzen für einzelne Ziele abzuklopfen, zumeist beeinflusst um den Erhalt vorhandener Macht-Strukturen. Wir haben seit Bildung fast aller religiösen Sinngemeinschaften, als wissenschaftsfreie feststehende Aussagen, gesetzlich alles so hart formuliert, dass diese sehr leicht und oft genug fast ausschließlich zur Befriedigung unserer Lebensansprüche und natürlicher Machtgelüste benutzt werden konnten : „Mehret Euch“ & „Macht …“ E…ure Erde Untertan – war zwar grundlegend nicht schlecht gemeint – jedoch fatal in der von uns bish. ausgelebten Ausprägung .
    Sollte es nicht vielmehr vielleicht auch genauso gut andersherum heißen können?
    |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||-
    Es braucht nur immer das Verständnis zu sich wandelnder Ausgeglichenheit aller Kräfte um ein möglichst gutes, oder überhaupt Leben zu ermöglichen.
    Damit meine ich das Leben im Cosmos und der Erde selbst – aber auch das Geistige Leben!
    JH DPH . MediaArt – Do Joe
    PS: Vielen Dank – Hoimar-von-Ditfurth.de zur Inspiration ( er hat diesen, zu meinem ursprünglichem, in seinerseitigen Gedanken nicht auf Religion sondern sogar auf die Naturwissenschaften selbst bezogen)!

    ps: siehe meine mail da-zu Dialektik . . .

    **************
    Und wenn wir vor diesem Hintergrund einmal daran denken, wieviel Leid und wieviel Not und wieviele Sackgassen wir uns selber auferlegen, weil wir immer von dieser Entweder-oder-Alternative ausgehen. Weil wir immer dazu neigen, davon auszugehen, daß nur einer – dieser oder jener – den richtigen Standpunkt haben könnte, und daß das Heil und das Paradies auf Erden ausbricht, wenn der sich durchsetzt gegen alle anderen. Die Natur zeigt uns, daß diese unsere Meinung falsch ist, daß Entwicklung und Artenfülle und Kreativität nur möglich sind, wenn zwei einander widersprechende Prinzipien sich gegenseitig in Schranken halten. Ich glaube, wenn wir das einmal begriffen haben und wenn wir das in der Natur erkennen, dann haben wir möglicherweise den ersten Schritt zu wirklicher Toleranz getan.

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