THEOLOGIE DES LEBENS

Eine neue Erzählung über das Leben, wie wir es erfahren

Der Biologe Edward O. Wilson fordert ein tieferes Verständnis von uns selbst und dem Leben

2 Kommentare

In seinem radikalen Vermächtnis „Die Hälfte der Erde“ erläutert der berühmteste Biologe unserer Zeit, Edward O. Wilson, warum wir die Hälfte der Erde zum Naturschutzgebiet erklären müssen, um das Gleichgewicht des Lebens herzustellen, das wir für unser eigenes Überleben und dem Erhalt der Vielfalt des Lebens benötigen. Aber nicht nur das! Wilson fordert auch ein sehr viel tieferes Verständnis von uns selbst und dem übrigen Leben ein, „als Geistes- und Naturwissenschaften es uns bisher bieten.“ Und weiter: „Wir täten gut daran, uns so bald wie möglich aus dem Sumpf dogmatischer Religiosität und unangemessener philosophischer Ansichten zu befreien, in dem wir immer noch herumirren. Wenn die Menschheit sich nicht sehr viel mehr Wissen über die globale Biodiversität aneignet und sich nicht schnell dazu entschließt, sie zu schützen, dann werden wir schon bald die meisten Arten, aus denen sich das Leben auf der Erde zusammensetzt, unwiederbringlich verlieren.“  Eine notwendige Konsequenz der Wilsonschen Forderungen wäre, dass sich Biologen und andere Naturwissenschaftler, Philosophen und Theologen aller bedeutenden Religionen an einen Tisch setzen, um gemeinsam Schnitt- und Kernpunkte eines neuen „tieferen Verständnisses“ von Leben zu formulieren. In allen geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern von Schulen und Bildungseinrichtungen auf der ganzen Welt müsste eine neue Sicht auf das Leben angestoßen und gelehrt werden.  Sie müsste genauso Gegenstand von Forschung sein wie der religiöser Organisationen im Zentrum von Gottesdienst, Diskussionskreisen und Lehrbüchern.

Autor: theologiedeslebens

Ev. Pfarrer in Dortmund

2 Kommentare zu “Der Biologe Edward O. Wilson fordert ein tieferes Verständnis von uns selbst und dem Leben

  1. Das Buch klingt wirklich interessant!
    Ich hoffe dass sich viele Menschen und Einrichtungen an eurer Arbeit im Hinblick auf die Auflösung von Dogmen und die Lehre einer neuen Sicht auf das Leben ein Beispiel nehmen. Ich denke auch, dass ein Wandel passieren muss und dieser durch die Zusammenarbeit Aller (vor allem durch den Anstoß von öffentlichen Einrichtungen) möglich ist.

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  2. Ich kenne den trotzdem nicht …

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